Tibet-Buddhismus 20 Frieden für die Welt und Frieden für Tibet

Tibet & Buddhismus: Heft 20 1/1992 Schwerpunkt-Thema: Frieden für die Welt und Frieden für Tibet

Editorial von Geshe Thubten Ngawang

Liebe Mitglieder und Freunde,

Wie immer anläßlich einer neuen Ausgabe unserer vierteljährlichen Vereinszeitschrift ,,Tibet und Buddhismus“ mochte ich Mich auch heute mit einem kleinen Vorwort  an die Mitglieder des Tibetischen Zentrums, die Abonnenten unserer Zeitschrift und an meine Schülerinnen und Schüler wenden.

Viele von Ihnen haben sicher an dem großen Ereignis des Besuches S.H. des 14. Dalai Lama in der Hansestadt persönlich teilgenommen. Ich denke sie stimmen mit mir überein, daß wir mit dem Verlauf außerordentlich zufrieden sein können. Alle Veranstaltungen verliefen planmäßig und es stellten sich keine Hindemisse für einen würdigen und eindrucksvollen Besuch ein. Der Dalai Lama selbst und seine Begleiter haben sich mir gegenüber auch sehr befriedigt über unsere Anstrengungen geäußert. Meine Dankbarkeit gilt besonders den vielen aktiven Helfern. Ich bin überzeugt, daß ihre Arbeit sehr lohnenswert war. Jeder einzelne der mehr als 4000 Besucher pro Veranstaltung hatte die Möglichkeit, Anlagen für wahres zukünftiges Glück in sich zu hinterlassen, das sich aus der Anwendung der guten Lehren Seiner Heiligkeit ergibt. Der Nutzen für den Frieden in der Welt und das Verständnis der Religionen und Kulturen untereinander war für jeden, der den Vorträgen beiwohnen konnte, offensichtlich. In diesem Zusammenhang möchte ich dem berühmten Wissenschaftler und Philosophen Prof. Dr. Carl Friedrich von Weizsäcker meine tiefst empfundene Dankbarkeit dafür ausdrücken, daß er so gütig war, die Mühen und die Verantwortung auf sich zu nehmen, die Schirmherrschaft für die Tibet-Wochen zu übernehmen.

Mittlerweile laufen die regelmäßigen Veranstaltungen des Tibetischen Zentrums weiter. Dabei werden die verschiedensten Wunsche an uns herangetragen und es ist für die Mitarbeiter nicht immer einfach, allen gerecht zu werden. In einer solchen Situation ist es wertvoll, sich den Nutzen unserer Arbeit für viele Menschen auch auf lange Sicht bewußt zu machen, um so eventuelle Schwierigkeiten besser ertragen zu können. Ich bin mir der Mühen meiner Helfer bewußt und empfinde große Dankbarkeit für Ihre Anstrengungen.

Die Teilnehmer an unserem Systematischen Studium des Buddhismus mochte ich ermutigen, weiter regelmäßig am Unterricht und auch an den Arbeitskreisen teilzunehmen. Tatsächlich ist die Diskussion über die Lehren ein wichtiger Bestandteil des Studiums und es macht einen großen Unterschied in der inneren Erfahrung aus, ob man persönlich anwesend ist oder nicht. Oft sprechen Wir davon, daß man etwas zum Wohle der Allgemeinheit tun sollte. Ich bin der Überzeugung, daß auch die Teilnahme an einem solchen Studium das Potential hat, zum Wohle der Gesellschaft beizutragen, sofern man konsequent und über längere Zeit dabeibleibt.

Das Internationale Jahr für Tibet, das offiziell am 10.März 1992 zu Ende geht, weist mit zahllosen Veranstaltungen zur tibetischen Kultur weltweit auf das schwere Schicksal meines Heimatlandes unter der chinesischen Besatzung hin. Besonders in Hamburg haben wir durch ein reichhaltiges Programm mit Ausstellungen, Kino-Wochen, Vorträgen und natürlich mit dem Besuch des Dalai Lama wesentlich dazu beigetragen. Allen, die daran beteiligt waren, mochte ich dafür danken und Sie bitten in Ihrem Wirken auch nach dem offiziellen Ende des Tibet-Jahres nicht nachzulassen, da es für die Befreiung Tibets und die Rettung der Kultur dieses Landes sicher auch in Zukunft weiterer Anstrengungen bedarf.

Heft 20 - 1/1992

Schwerpunkt-Thema:

  • Editorial (PDF)
  • Nachrichten (PDF)
  • Dalai Lama in Hamburg (PDF)
  • Was Sie schon immer über Buddhismus wissen wollten (PDF)
  • Frieden für die Welt und Frieden für Tibet (PDF)
  • Internationale Frauenkonferenz in Bangkok  (PDF)
  • Tibet - einst und jetzt (PDF)
  • Leserbriefe (PDF)
  • Über Sinn und Bedeutung tibetischer Kunst (PDF)